Nachdem es zuletzt so spärlich um unsere Reisebeiträge stand, habe ich aktuell gerade einen Schreibschub, so dass Ihr in den Genuss kommt schon gleich die nächste Story von uns zum Lesen zu bekommen.
Unsere Rundreise durch Amerika nahm nun einen doch größeren Radius ein, als wir zunächst dachten. Es ging für uns tatsächlich nach Hawaii, Maui. Wir waren total aufgeregt und voller Vorfreude. Wie wir schon angedeutet hatten, haben wir uns für einen Campervan entschieden. Einen 2003 Chevrolet Astro Camper.
Nach langem stöbern im Netz und hin- und her vergleichen, hatten wir einen geeigneten Anbieter gefunden. Dieser hatte seine Station direkt in der Nähe vom Flughafen, so dass wir gut und schnell dorthin kommen sollten. Netterweise hat uns der Vermieter angeboten, uns am Flughafen abzuholen. Wir sollten uns melden, wenn wir gelandet sind.
Morgens um 4 Uhr hieß es dann aufstehen und mit dem Uber ließen wir uns dann zum Flughafen fahren. Ach ja, es waren 5T/4N geplant und ein Motel für die Nacht nach der Rückkehr hatten wir auch schon gebucht, wo wir unser Gepäck unterstellen konnten, welches wir nicht benötigten. Das hatten wir am Vorabend bereits erledigt. Wir haben also lediglich unsere Tagesrucksäcke für die nächsten Tage gepackt. Das ist schon sehr bequem mit so leichtem Gepäck zu reisen und es gibt ja viele Traveller, die ganz bewusst minimalistisch reisen, aber ich ….? glaube nicht, dass ich das hinbekomme, zumal, wenn Du nicht sicher sein kannst, ob es warm oder kalt ist. Auch Markus kann sich das nicht wirklich vorstellen. Die letzten rd. 6 Wochen hatten uns gezeigt, dass alles möglich ist von -5 Grad in der Nacht bis rd. 43 Grad.
Ich hatte mich schon auf ein üppiges Frühstück im Flieger gefreut, aber trotz des Flugpreises waren wir offensichtlich mit einer Low-Budget-Airline unterwegs, Hawaiin Airlines. Naja, verhungern tust Du damit nicht.
Nach rd. 6 Stunden Flug erreichten wir Maui, aufgrund von 3 Stunden Zeitverschiebung war es erst Mittag. Wir wurden auch wie versprochen abgeholt. Allerdings irritierte uns dann die Fahrt zu einem Schotterparkplatz ein wenig. Das Vermietungsbüro war ein alter Container und die ganze Abwicklung war schon sehr kurios. Erst wurde unsere Reservierung nicht gefunden, dann war unser Fahrzeug noch nicht fertig, Führerschein mussten wir auch nicht vorzeigen und einen Vertrag erhielten wir auch nicht, ob das gut ging. Wir bekamen dann einen Schlüssel eines anderen Fahrzeugs in die Hand gedrückt um schon mal unseren Einkauf erledigen zu können. OK!
Nachdem wir vom Einkauf zurückkamen, waren wir zuversichtlich gleich starten zu können, aber es wäre wohl zu schön gewesen. Wir gingen das ganze Equipment durch und mussten feststellen, dass nicht alles vorhanden war. Besteck und Teller fehlten. Wir vereinbarten, dass wir einkaufen was fehlten und die Belege dann einreichen. Jetzt aber, ok immerhin 100 m. Es zeigte sich nämlich, dass ein Reifen offensichtlich platt war. Wir hatten das bereits auf dem Hof gesehen, aber da hieß es, da müsste nur Luft rein. Wir drehten um und der nette Mann aus der Wekrstatt schaute sich das an und bestätigte dann gleich, dass der Reifen ein Loch hat. Glücklicherweise konnte er dies gleich reparieren und so ging es dann gefühlt mit 3 Stunden Verspätung auf Richtung Strand, wobei immerhin der Einkauf schon erledigt war. Der Typ vom Camperverleih hatte uns einen ganz netten Platz im Süden der Insel genannt und einen preiswerten Boardverleih auf dem Weg dorthin in Kihei. Das Surfboard mieten mussten wir allerdings verschieben, denn ab 15 Uhr schließen diese, da sie dann im Wasser sind zum Surfen, dass wären wir auch gern, aber nun gut, ließ sich ja nicht ändern und wir hatten ja noch ein Stück Fahrt vor uns. Wollten ja nicht wieder erst im Dunkeln ankommen. Wir sind mit unserem Van dann also tatsächlich bis an den äußersten südlichen Zipfel gefahren, zumindest so weit, wie man mit nem Auto kommt. Was uns sehr überraschte und wir auch gar nicht wussten, dass es hier die totale Vulkanlandschaft gibt. Das hatte ich so zuvor noch nie gesehen.
Nachdem wir uns für einen Camper entschieden hatten, wollten wir diesen natürlich auch nutzen. Am nächsten Tag machten wir uns nachm Frühstück direkt auf, nach Kihei, um uns dort Surfboards zu mieten. Wir wurden uns mit einem Anbieter recht schnell einig und konnten noch ein wenig Nachlass raushandeln (das hab ich mir ausm schwäbischen bereits erfolgreich angeeignet, sparen wo es nur geht). Wir mieteten die Boards also für 3 Tage. Zuletzt gab es quasi noch den Rückgabetag als Bonus dazu. Aufgrund unseres Rückflugs am Mittag, konnten wir die Boards noch gut bis 10 Uhr abgeben, so hatten wir die Möglichkeit vor oder nach dem Frühstück noch ne Stunde mit den Boards ins Wasser zu gehen. Ach ja, an den Beaches an denen wir surfen wollten, waren die Bedingungen eher für Longboards ausgelegt. Nachdem die Boards eingeladen waren, ging es auf nach Lahaina in den Westen. Dort sollte man schließlich gut surfen können. Von der Straße konnten wir einige Surfer beobachten, die gerade auf dem Weg zu Strand waren. Ein gutes Zeichen für uns. Wir stoppten und machten uns direkt auf den Weg an den Strand. Jetzt hieß es beobachten und dann los. Das erste was wir feststellten, kein Beachbreak, d.h. weit hinaus paddeln, um dort die Wellen zu erwischen, die Richtung Steinpier liefen. Bedeutete aber auch, rechtzeitig wieder abzubrechen. An der Küste konnten wir dies an dem ein oder anderen Beach schon beobachten, weswegen wir immer weiterfuhren….war für uns noch nicht wirklich so einladend, auch wenn die Wellen total toll aussahen. Was solls, irgendwann ist immer das erste Mal. Es war hier von den Wellen her nicht wild und die Kunst würde eher sein, den richtigen Punkt zu erwischen, um die ruhig und langlaufenden Wellen zu erwischen. Die Wellen auch zu bekommen, war hier die größte Herausforderung, haha. Paddeln, paddeln, paddeln und das zum richtigen Zeitpunkt. Dazu kam, wenn wir eine Welle hatten, dass wir schon direkt den Pier wieder im Blick hatten. Aber es war eine tolle Erfahrung und hat schon auch Spaß gemacht. Nachdem die Kraft nachließ ging es an der Küste entlang zurück, da wir dort schon die ein oder andere Stelle am Wasser als geeignetes Nachtlager ausgemacht hatten und es gab noch einen weiteren Beach, der für unseren Geschmack sehr surfbar aussah. Hier lernten wir auch einen Aussteiger kennen, der uns einen tollen Tipp für unser Nachtlager gab.
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf die restliche Insel zu erkunden. Wenn man sich Maui auf der Landkarte anschaut, sieht man, dass sich diese Insel quasi zweiteilt. Die kleinere linke Hälfte (der westliche Teil) weist eher eine trockene Vegetation auf und die größere rechte Hälfe (der östliche Teil) bietet neben dem Vulkangestein im südlichen Teil eine Regenwald ähnliche Vegetation im Osten.
Es war für uns sehr faszinierend diese Gegensätze innerhalb geringer Distanz zu erleben, denn da Maui nicht wirklich groß ist, lässt sich die Insel nahezu an einem Tag abfahren. Allerdings hatten wir total unterschätzt, wie kurvenreich die Strecke in den Osten ist, wo wir bis zur Stadt Hana wollten. Dachten wir, dass wir das mal eben in einem halben Tag schaffen, waren wir letztendlich doch einen ganzen Tag unterwegs. Aufgrund der Kurven und teilweise sehr engen Abschnitte war teilweise nur ein Tempo von 25 km/h möglich, aber wir wollten ja auch schließlich die Aussicht genießen. So sind wir erst am späten Nachmittag wieder an unserem Nachtlager angekommen, den Tipp des Aussteigers haben wir direkt für alle restlichen Nächte genutzt, aber das war ja kein Problem, wir haben ja Zeit!
Nachdem wir den Sightseeing-Teil nun hinter uns gebracht hatten, hieß es die restlichen Tage, chillen, Meer, am Strand liegen und Surfen. Ach ja, und natürlich, dass ein oder andere kühle Bier genießen.
Die Tage auf Maui gingen leider viel zu schnell rum. Wir sind jedoch sooo froh, dass wir uns dafür entschieden haben. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
An Tag 45 hieß es dann zurück nach San Diego, wo das vorgebuchte Motel auf uns wartete und es dann auch hieß den Mietwagen für die letzten 3 Tage unseres Roadtrips durch die USA abzuholen. Diese sollten standesgemäß erfolgen und wir sollten nicht allein sein, aber dazu …….
more soon…….
Weller
5 Okt. 2019Hallo Weltreisende,
Vielen Dank für die tollen Eindrücke, weiter gute, gesunde Reise.
Liebe Grüße aus dem herbstlichen Bietigheim
Team Holger loibl, diana Weller