An Tag 50 begann also nun der nächste Abschnitt unserer Weltreise. Die Rundreise mit dem Rucksack durch Peru.
Bevor Ihr mit dem Lesen anfangt, kleine Vorwarnung, diesmal solltet Ihr ein wenig mehr Zeit einplanen. Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Bericht noch einmal teile, aber der Reiseabschnitt zu Dritt war für mich ausschlaggebend dies in einem Bericht zu verfassen.
Wir landeten also nach einem Zwischenstopp in Mexiko mit Interjet in aller früh am Internationalen Flughafen von Lima. Es war grau und kalt. Nicht gerade das einladenste Wetter. Aber wir waren optimistisch. Die vereinbarte Abholung übers Hostel klappte perfekt, das Schild mit unserem Namen war schnell entdeckt und so kamen wir ohne größere Komplikationen an unserem Hostel an. Wir hatten ein 4er Zimmer für uns Drei gebucht. Der Check-In verlief reibungslos. Leider war unser Zimmer noch nicht frei, aber wir durften ein anderes Zimmer benutzen um uns auszuruhen. Völlig müde von der Anreise, haben wir das Angebot dankend in Anspruch genommen und uns alle erst einmal hingelegt. Nach 1-2 Stunden Schlaf sah die Welt dann schon etwas anders aus. Nur der Himmel in Lima war immer noch grau. Wir mussten bereits in Lima feststellen, dass es in den meissten Unterkünften keine Heizung gab. Dies spielt wenn es warm ist, sicherlich keine Rolle, wenn es aber unerwarteterweise nur 15 Grad hat und zu allem Überfluss noch regnet, wäre eine Heizung ein Traum. Nun gut, jetzt hieß es, das Beste daraus machen. Natürlich war das Hostel dadurch durchweg kalt und die eigentlich so charmant wirkende Terrasse über die wir unser Zimmer erreichten, war bei diesen Verhältnissen auch nicht mehr ganz so attraktiv.
Wir machten uns erst einmal alle frisch und richteten uns in unserem Zimmer ein. Danach ging es auf Erkundungstour. Ach ja, unser Hostel lag in Miraflores, welches ein wenig am Stadtrand und direkt am Meer liegt.
Erst einmal schlugen wir den Weg Richtung Meer ein, sollte man doch direkt an der Küste von Lima surfen können und so war es auch. Die Stadt und das Meer trennt im Grunde genommen eine hohe Steilküste, von der wir von oben einen tollen Blick über die Küste hatten und etliche Surfer im Wasser sehen konnten. Uns war es in diesem Moment definitiv zu kalt und ungemütlich. Wir konnten uns zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, hinunterzugehen um zu surfen. Aber, wir hatten ja noch ein paar Tage und die Hoffnung auf besseres Wetter ließ uns geduldig sein. Danach ging es ins sogenannte Zentrum von Lima, wo alles was man so brauch eingekauft werden kann. Wir konnten so auch einen ersten Eindruck bekommen, was hier kulinarisch so zu erwarten war. Wir kamen an einem gut besuchten Fischrestaurant vorbei, welches uns sehr ansprach und wir schon entschieden, nach unserer Rundtour hier zurückzukommen um zu essen. In Lima ist an jeder Ecke Cheviche (roher Fisch oder Meeresfrüchte) zu finden. Ansonsten wurden auf den Essenstafeln Gerichte wie Lomo Saltado (Rindfleisch mit Nudeln), Chaufa Micarones (Reis mit Meeresfrüchten) oder verschiedene Pollo-Gerichte (Hühnchen) angeboten.
Leider war unser favorisiertes Restaurant bereits ausverkauft als wir dort am späten Mittag wieder ankamen. Es ist durchaus üblich, dass in vielen einheimischen Restaurants nur solange geöffnet ist, wie das Tagesgericht verfügbar ist. Grundsätzlich ja positiv, so konnte man davon ausgehen, dass jeden Tag frisch gekocht wird, nur jetzt halt gerad doof.
Danach brauchten wir ein wenig, bis wir ein Gefühl für die verschiedenen Restaurants bekamen. Es war üblich, dass es zur Mittagszeit ein sogenanntes Menü gab, dieses bestand aus einer Entrada (Vorspeise) und dem Segunda (Hauptgang), dazu gab es häufig ein Getränk, ein sogenanntes Refresco. Wir fanden dann noch ein typisches peruanisches Restaurant welches uns ansprach und bestellten zögerlich unsere ersten landestypischen Gerichte. Mit Arrroz (Reis), Pollo (Hühnchen) und Papas (Kartoffeln) konnten wir nicht viel falsch machen. Ach ja, hier in Peru gab es Reis und Kartoffeln als Beilage, wobei ich bis heute nicht herausfinden konnte, ob die Peruaner Kartoffeln als Gemüsebeilage bewerten.
An den folgenden Tagen nahmen wir die kostenlosen Stadtführungen, welche von der Tourismus Zentrale organisiert wurden, war. Die Erste führte uns nach Lima Downtown und die Zweite nach Barranco, einem hippen Bohemian-Stadtteil, der noch weiter südlichen als Miraflores am Stadtrand von Lima lag.
Nach Downtown ging es mit dem Linienbus, zum Glück war dies geführt, ich weiß nicht, ob wir das ohne Hilfe alles so hinbekommen hätten. Dort konnten wir das Regierungsviertel und Militärs Palast anschauen, wo jeden Tag (glaube ich zumindest) um 12:00 Uhr der Gardewechsel zu beobachten ist. Dies war schon ein interessantes Schauspiel und die Stadtführung war natürlich so geplant, dass wir rechtzeitig dort waren.
So richtig beeindruckt hatte uns das Zentrum von Lima allerdings nicht, so dass wir nicht in Downtown blieben, sondern mit unserem Guide wieder zurück nach Miraflores fuhren. Wollten wir doch heute das Fischrestaurant ausprobieren. Leider mussten wir uns einen weiteren Tag gedulden, da diese nun erstmal Ruhetag hatten. Aber am nächsten Tag kamen wir in den Genuss und haben leckere Fischgerichte und einen tollen Rotwein genießen können. An diesem Nachmittag machten sich Paula und Markus dann auf, Surfboards auszuleihen und in Lima Ihren ersten Surf zu machen. Ich hatte aufgrund von Schulterschmerzen leider eine selbst auferlegte Pause, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, es war schon ungemütlich kalt auch wenn dies mit einem Neo besser auszuhalten ist. Bei tollem Wetter kann man hier sicherlich gut und regelmäßig tolle Wellen Surfen.
Nachdem es weiterhin kalt und regnerisch in Lima war und uns jemand erzählte, dass keine 6 Stunden ein Ort war an dem es difintiv warm ist, brauchten wir nicht lange, um uns zu entscheiden, dass es Zeit für uns war, weiterzureisen. Hier in Peru war das normale Transportmittel der Bus. Es gibt verschiedene Busgesellschaften, die sämtliche Orte in Peru miteinander verbinden. Diese Busse, die auch häufig auf Langstrecken über Nacht fahren, kannten wir noch aus Argentinien. Bei der Tourismus Information empfahl man uns die Gesellschaft Cruz del Sur.
Diese waren zwar auch die Teuersten, aber für uns gab es für die erste Busfahrt in diesem Land nicht wirklich eine Diskussion. Wir buchten die Bustickets online. Als wir in unserem Hostel Bescheid gaben, dass wir bereits einen Tag früher abreisen würden, hatten wir mit nichts gerechnet und waren umso überraschter, dass wir die eine Nacht zurück erstattet bekamen.
An Tag 53 hieß es also bereits Adios Lima und es ging in aller Früh auf zum Busbahnhof und dann nach Ica bzw. nach Huacachina ein kleiner Ort oder besser eine Oase mitten in der Wüste. Das gebuchte Hotel hatte einen kleinen Pool und zumindest tagsüber war es tatsächlich traumhaft warm, somit wurde uns der Wunsch nach Wärme und Sonne auf jeden Fall erfüllt, das nutzten wir auch ausreichend aus. Aber es wurde auch bitterlich kalt sobald die Sonne unterging.
Wir wanderten die Sanddünen hinauf und probierten Sandboarden aus. Außerdem nutzten wir die Lage und machten spontan einen Ausflug in den Paracas Nationalpark auf eigene Faust. Dort angekommen, entschieden wir uns gegen eine Bootsfahrt (aus unserer Sicht total überteuert) und mieteten uns in dem Ort Fahrräder und machten uns damit auf in den Nationalpark. Die normale Runde umfasst wohl so rund 25-30 km, naja, was soll ich sagen, wir mussten feststellen, dass Fahrrad fahren in der Wüste ganz schön anstrengend ist und so kürzten wir ein wenig ab und waren froh, als wir nach rund 20 km wieder zurück waren.
Rückfahrtickets für den Bus hatten wir noch nicht, aber wir waren ganz zuversichtlich, dass wenn wir an dem Cruz del Sur Terminal gehen würden, noch Tickets für die Rückfahrt nach Ica bekommen würden. Da wir völlig ausgehungert nach dem langen Tag waren, hieß es für uns jetzt erstmal Essen. Zu Dritt nicht immer ganz einfach sich für ein Restaurant zu entscheiden, aber auch das bekamen wir schnell hin. Und ja, wir bekamen danach noch problemlos 3 Plätze zurück nach Ica.
Bereits in Lima hatten wir uns damit beschäftigt, wie ein Besuch von Machu Picchu aussehen könnte. Es war klar, dass die Anreise von Cusco aus erfolgen müsste. Es gab Angebote, die alles beinhalteten, aber diese sollten dann gleich mehrere hundert Dollar kosten. Die Preise überraschten uns, so dass wir erst einmal im Internet schauten, welche verschiedenen Optionen es denn überhaupt gab, um dieses Highlight zu besichtigen. Eine mehrtätige Trekkingtour war für uns, auch im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Zeit, keine Option. Dann gab es eine Option mit dem Bus in die Nähe zu fahren und per Wanderung nach Aqua Caliente zu kommen, ok eine Option. Oder eben mit dem Zug nach Aqua Caliente. Von hier ging es rauf zum Machu Picchu. Die Anreise mit dem Zug ist/war definitiv die teuerste Variante. Die Tickets für Machu Picchu konnten direkt gebucht werden. Seit 2019 gibt es ein kontrolliertes Besuchersystem, welches nur ein bestimmte Besucheranzahl je Tag zulässt und die Eintrittskarten im Stundentakt vergibt. Der früheste Einlass ist um 6:00 Uhr möglich und dann immer im Stundentakt. Für die Stundenblöcke von 6-8:00 Uhr sind die Kombikarten inkl. Bergaufstiege buchbar. Wir hatten nur eine begrenzte Flexibilität und an den Tagen an denen für uns der Besuch möglich gewesen wäre, gab es keine Bergkarten mehr und auch die 6:00 Uhr-Tickets waren bereits ausverkauft. Also entschieden wir spontan welcher Tag am besten passte und buchten 3 Tickets für 7:00 Uhr. Wir waren zuversichtlich, dass wenn wir doch noch eine geführte Tour buchen würden, diese Tickets irgendwie verrechnet bekommen. Nachdem die Tickets gebucht waren und wir uns einig waren, dass die Anreise von Cusco mit dem Bus und der Wanderstrecke über die Gleise keine Option für uns war, suchten und buchten wir auch noch die Zugtickets. Allerdings waren die Schnäppchen und perfekten Zeiten bereits ausgebucht. (Für die Zugtickets gibt es gefühlt preislich nach oben keine Grenze).
So ging es dann mit den bereits gebuchten Tickets für Machu Picchu auf nach Cusco. Es stand uns eine 17stündige Busfahrt mit dem Nachtbus von Cruz del Sur bevor. Cusco liegt auf einer Höhe von rund 3.350 Meter, wir waren gespannt, wie wir wohl auf diese Höhe reagieren würden.
An Tag 57 kamen wir in Cusco an. Mit dem Taxi ging es vom Cruz del Sur-eigenen Busbahnhof in unsere Unterkunft. Landestypisch hatten auch hier die Zimmer keine Heizung, aber es gab einen Elektroheizradiator. Das wir darüber mal so happy sein würden, hatte ich nicht erwartet. Auf jeden Fall warfen wir diesen direkt an, denn es war hier in Cusco ganz schön frisch.
Bei unserer Erkundungstour mussten wir schnell feststellen, dass die Höhe uns ganz schön zu schaffen machte. Schon ein paar Stufen brachten uns ordentlich zum Schnaufen, aber das hatten wir ja erwartet, also hieß es für uns erstmal alles ruhig angehen. In den verschiedenen Touristenbüros wurden alle möglich Touren angeboten, doch wir hatten eigentlich nur Interesse an einer weiteren Tour. Wir wollten zu bzw. auf den Rainbow mountain. Jedes Büro hatte auch diese Tour im Angebot. Nach dem wir ein paar Büros verglichen hatten, buchten wir die Tour.
In Cusco werden einem an jeder Ecke Massagen angeboten, dies kannten wir bisher nur aus Thailand und waren uns nicht ganz sicher was wir hier zu erwarten hatten, aber Paula und ich gönnten uns eine und wurden nicht enttäuscht. Entspannt ging es schlafen. In unserer Unterkunft durften wir glücklicherweise ein wirklich tolles Frühstück bei dem fast keine Wünsche offen blieben. Naja, der starke Kaffee musste etwas mit Wasser verdünnt werden.
Aber erst einmal hieß es für uns an Tag 59 mit dem Zug nach Aqua Calientes zu fahren, um dort am nächsten Tag den Aufstieg zum Machu Picchu vorzunehmen. Unser Gepäck ließen wir in der Unterkunft, die wir für 2 weitere Tage nach unserem Ausflug gebucht hatten. So ging es also mit kleinem Gepäck auf zum Bahnhof. Es war beeindruckend wie hier die Abwicklung der Fahrgäste erfolgte. So stelle ich es mir vor, wenn man mit dem Orient Express fahren würde. Die Zugfahrt an sich ist schon ein Erlebnis. Damit der Zug aus Cusco überhaupt raus kommt, muss dieser gefühlt 20 Mal von links nach rechts das Gleis wechseln, um den Berg zu überwinden. Da fällt mir gerade noch ein, in Peru benötigt man für den Kauf von Bus- und Zugtickets immer den Reisepass und natürlich auch bei Fahrtantritt. In Aqua Caliente angekommen, meinte es der Wettergott nicht gut mit uns. Es regnete ununterbrochen.
Wir hatten von den Hotsprings in dem Ort gelesen und waren voller Vorfreude diese zu besuchen. Nachdem wir allerdings feststellen mussten, dass es sich um künstlich angelegt Pools handelte, war unsere Motivation schon wieder deutlich geringer und dann auch noch Eintritt zu bezahlen, nein. Es scheint mir, dass es immer weniger Plätze auf der Welt gibt, die man noch kostenlos Bestaunen darf. Aber wir sind ja noch ein wenig unterwegs. Dann hatte uns mal wieder der Hunger im Griff. Es war ein wenig anstrengend hier, da gefühlt jedes Restaurant seinen eigenen Kundenfänger an der Straße hatte und man wirklich von jedem angequatscht wurde. Das war schon nervig, aber wir entschieden uns ganz zuversichtlich für ein Restaurant und wurden das erste Mal enttäuscht, der Service war nichts, dass Essen war schwach und als dann noch völlig selbstverständlich ohne Hinweis eine Servicepauschale bzw. Tipp bei der Rechnung einbehalten wurde, war es genug. Ich beschwerte mich und teilte auf Spenglisch mit, dass wir das nicht zahlen werden und das dies eine Frechheit wäre. Der Gast entscheidet über Tipp und nicht der Kellner. Man korrigierte unsere Rechnung recht schnell, was mir zeigte, dass es wohl eine Masche war, um an mehr Geld zu kommen. Schade! Danach legten wir noch einen Stop in einem wirklich ansprechenden Café/Bistro ein, in dem es tolle Kuchen, Kaffee und kalte wie warme Snacks gab.
Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen, um 4:00 Uhr klingelte unser Wecker. In dem Hostel gab es bereits ab 4:30 Uhr Frühstück und wir wollten gegen 5:15 Uhr loswandern. Leider mussten wir feststellen, dass es noch immer regnete und da wir für diese Bedingungen nicht wirklich ausreichend ausgerüstet waren, haben wir uns kurzfristig entschlossen, den sicheren Weg zu wählen und mit dem Bus hochzufahren. Wir waren natürlich viel zu früh dran, da unsere Eintrittstickets ja erst ab 7:00 Uhr gültig waren. Die Busse, die einen nach oben zum Machu Picchu bringen, sind total organisiert. Es werden tatsächlich bis ca. 6:40 Uhr nur Besucher hochgefahren, die auch Eintrittskarten für 6:00 Uhr bzw. das Zeitfenster 6-7:00 Uhr haben.
Im Internet war zu lesen, dass man nur noch mit gebuchtem Guide zum Machu Picchu kommt. Das stimmt so nicht. Am Einlass kamen wir auch ohne Guide rein. Allerdings denke ich, dass man es gern sehen würden, dass die Besucher mit Guide diese Stätte besichtigen, um Unfälle oder aber auch unkontrolliertes umherlaufen durch die Stätte zu unterbinden. Es gab ja in der Vergangenheit genug Verrückte, die auf dem Catch für „das Foto“ verunglückt sind. Nachdem wir also mit dem Bus oben angekommen waren, machten wir uns direkt auf zum Eingang. Wir waren etwa 6:55 Uhr am Einlass und man teilte uns höflich mit, dass wir nicht vor 7:00 Uhr reinkönnen. Um 6:58 und 6:59 Uhr das Gleiche, hatten nicht erwartet, dass das so korrekt umgesetzt werden würde. Um 7:00 Uhr gings für uns dann also auf das Gelände eines der neuen Weltwunder und beeindruckendsten Kulturdenkmäler. Und auch wenn wir vorher skeptisch waren und schon so unsere Bedenken wegen der Touristenmassen hatten, es ist beeindruckend die Größe und Baukunst zu sehen, die hier mit Menschenhand erschaffen wurde. Und auch ohne Bergticket konnten wir tolle Stellen finden, an denen ein perfektes Foto möglich war. Nach rund 3 Stunden war es dann spürbar, dass immer mehr Besucher durch die Wege drängten, so dass wir uns zufrieden auf den Rückweg machten.
Fazit: Wir würden den Besuch auf jeden Fall empfehlen, allerdings sollte man ein Ticket gleich um 6:00 oder um 7:00 Uhr nehmen. Bei der Anreise gibt es eine günstigere Alternative mit dem Bus, bei der man dann aber einen Weg von etwa 8,5 km zurücklegen muss. Diese Alternative hatten wir nicht weiterverfolgt. Der Weg zum Machu Picchu rauf ist auf jeden Fall nur von Aqua Calientes möglich. Es gibt aber auch mehrtätige Trekkingtouren bei denen man Machu Picchu dann mit besichtigt.
Das Wetter hatte sich bereits während der Busfahrt nach oben gebessert und die Sonne kam sogar teilweise durch, so dass wir den Abstieg zu Fuss machten. Auch dies war noch einmal eine tolle Wanderung durch die Natur.
Bevor es mit dem Zug am selben Tag noch zurück nach Cusco ging, kehrten wir noch einmal in das tolle Café ein und gönnten uns einen super leckeren Lunch mit Bowl und Sandwich. Zurück in Cusco haben wir gar nicht mehr soviel gemacht, denn am nächsten sollten wir ja bereits zwischen 4:30/5:00 Uhr abgeholt werden.
An Tag 61 stand der Ausflug zu den Rainbow Mountains an. Die Abholung lief nicht ganz so reibungslos und pünktlich, so dass wir leider nicht vor den Wandermassen an der Wanderstrecke ankamen. Zu der Tour gehörte auch ein vorheriger Frühstückstop, bei dem einen noch einmal die Besonderheiten mit der Höhe erklärt wurden. Schließlich ging es von rd. 4.500 m auf 5.050 m und es kommt immer wieder vor, dass der ein oder andere mit Höhenkrankheit reagiert. Wir hofften, dass unsere Tage in Cusco uns zumindest ein wenig akklimatisiert hatten und waren mit Kokablättern und Tee ausgestattet. Wir wollten nichts übertreiben, aber ganz klar Stück für Stück den Aufstieg machen. Die Höhe zerrt ganz schön an den Kräften und man ist jeweils nach wenigen Metern total am Schnaufen, aber wir hatten es geschafft und wir wurden mit einem atemberaubendem Ausblick und Farbspiel belohnt. Sind wir noch bei recht gutem Wetter und 10-15 Grad hochgewandert, änderte sich plötzlich das Wetter. Es zog ein starker Wind auf als wir oben waren und die Temperaturen sanken auf rund 0 Grad. Zu allem Überfluss begann es dann auch noch zu schneien. Die Guides wurden recht nervös und fingen an Ihre jeweiligen Leute zum schnellen Abstieg zu bewegen. So nervend der Start am Morgen war, so beeindruckend war diese Tour und das Glücksgefühl den Aufstieg geschafft zu gaben.
Fazit: Auch wenn wir diesen Ausflug touristischer als Machu Picchu empfunden haben (es gibt halt nur einen Weg auf die Spitze), eine ganz klare Empfehlung. Den Aufstieg bei dieser Höhe zu schaffen ist schon auch eine Grenzerfahrung und die Belohnung mit der Aussicht einfach unglaublich. Wir waren nach der Rückkehr schon alle recht müde und kaputt und der ein oder andere von uns hatte auch leichte Kopfschmerzen, aber wir sind alle glücklich im Hotel wieder angekommen. Abends hieß es dann auch schon bei einem letzten Abendessen von Paula Abschied zu nehmen. Die gemeinsamen 2,5 Wochen waren nun schon rum und am nächsten Tag hieß es für Paula zurück nach Deutschland zu fliegen. Wir hatten an unserem ersten Abend in Cusco ein tolles Restaurant in einem Hinterhof gefunden, in dem wir gut gegessen hatten und welches Cuy (Meerschweinchen) auf der Karte hatte. Das wollte Paula heute bestellen und wir natürlich probieren. Es wurde noch einmal ein richtig netter Abend bei guten Essen und ein paar Bier.
Immer wieder erstaunlich wie die Zeit vergeht. Sonst hieß es auch für uns immer Heimreise doch jetzt sind wir in der Situation, dass eigentlich immer nur neue Abschnitte anstehen, aber eben noch lange keine Ende bevorsteht. Genau das hatten wir für unsere Weltreise vorgestellt. Ich fand es sehr schade, dass die Zeit mit Paula nun schon vorüber war, aber ich hoffe natürlich auf einen erneuten Besuch irgendwo auf dem Globus. Aufgrund der ereignisreichen und reiseintensiven Wochen entschieden wir uns noch ein paar Tage in Cusco zu bleiben. Leider war unsere tolle Unterkunft bereits ausgebucht, so dass wir eine andere gesucht und gebucht hatten.
Aber hierzu dann …..
more soon….